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Magenband

Das steuerbare Magenband gilt als ein wenig invasives Verfahren, für das nunmehr Langzeiterfahrungen von mehr als 10 Jahren vorliegen. Es wird bei der morbiden Adipositas bei einem BMI bis zu max. 50 erfolgreich eingesetzt.

Bei einem BMI von über 50 werden häufiger unbefriedigende Ergebnisse erzielt, da die dauerhafte Gewichtsreduktion sich bei einem Verlust zwischen 40% und 60% des Übergewichtes einpendelt.

Vorraussetzungen für ein Magenband sind eine hohe Kooperation und Selbstdisziplin des Patienten, da das Band ausgetrickst werden kann ( z. B. durch hoch kalorische Getränke wie Cola, Alkohol, Limonade, Milchshakes und Süßigkeiten). Patienten ohne diese Vorraussetzung werden häufiger Misserfolge haben.

Voraussetzungen (Indikationen) für eine Magenbandoperation:

  • Körpermasse Index (BMI) > 40 kg / m² bis max. 50 kg / m²
  • Patienten mit einem BMI 35.0 - 39.9 kg / m² mit durch das Übergewicht aufgetretener Folgeerkrankung, die sich durch eine Gewichtsabnahme verbessern können (z.B. Zuckerkrankheit, Gelenkerkrankungen, Schlafapnoe).
  • Dauer der Erkrankung über 5 Jahre (mehrere Phasen mit niedrigerem Gewicht bei JoJo Effekt sind möglich)
  • Erfolgloser Versuch der Therapie mit nichtoperativen Maßnahmen länger als 1 Jahr (z.B. Ernährungsberatung, Psychotherapie, andere Diäten)
  • Therapiewille und Bereitschaft (Compliance) des Patienten zur regelmäßigen Weiterbetreuung  

 

Prinzip des steuerbaren Magenbandes:

Es besteht in der Kombination von aufblasbarem Magenband und angeschlossenem Kammersystem. Die am längsten und zuverlässigsten eingesetzten Bandtypen sind das Lap-Band (Bio Entrics , USA) und das sog. Schwedenband (Obtech, Schweiz). Das Wort LAP-BAND ist eine Abkürzung und Kombination zweier Wörter (LAP kommt von laparoskopisch und BAND von Magenband). Das Band wird um den oberen Teil des Magens gelegt und teilt so den Magen in zwei Hälften.

In der oberen kleinen Magentasche ist nur Platz für kleine Nahrungsmittelmengen. Der restliche Magen liegt unterhalb des Bandes. Die beiden Teile sind mittels einer kleinen, durch das Band gebildeten Öffnung verbunden. Die Nahrung verlässt nun die obere Magentasche langsamer, d.h. Sie haben länger ein Sättigungsgefühl (siehe Schaubild).

Einer der großen Vorzüge des LAP-BAND-Systems ist, dass die Bandöffnung einstellbar ist, d.h. der Durchmesser kann variiert werden. Die Innenoberfläche des Bandes enthält einen Ballon, der durch einen Schlauch an einem Behälter angeschlossen ist, der während des chirurgischen Eingriffs unter der Haut im Bauch angelegt wird. Nach dem Eingriff kann der Chirurg die Bandöffnung vergrößern oder verkleinern. Dazu wird der Behälter mit einer feinen Nadel durch die Haut punktiert und Flüssigkeit hinzugefügt oder abgezogen, um den Ballon zu füllen oder zu entleeren. Auf diese Weise kann die Größe der Öffnung (ihre medizinische Bezeichnung lautet "Stoma") verändert werden. Dies bedeutet, dass das LAP-BAND eine einzigartige operative Behandlung ist, denn das Stoma kann ohne weitere Operation verändert werden

Die Bänder werden meist aus Silikon–Elastomer hergestellt. Die innere Oberfläche des Bandes ist aufblasbar. Je nach Füllungszustand ändert sich der innere Durchmesser des Bandes (Stoma).

Das Band wird mit dem Port durch ein langes Silikonband verbunden. Dieses Band ist im Röntgenbild sichtbar zu machen. Das Reservoir für die Flüssigkeit besteht aus Titan und einem speziellen Plastikseptum. Es hält hohen Druck stand und erlaubt bis zu 1000 Punktionen mit einer Spezialnadel, ohne dass ein Funktionsverlust entsteht. Das Material Titan behindert im Gegensatz zu Stahl spätere Untersuchungen wie CT oder MRT ( Kernspintomographie) nicht.

Das Blocken erfolgt über die Punktion des Portes mit einer Spezialnadel. Zunächst wird das meist unter Röntgendurchleuchtung durchgeführt, da aufgrund der fettreichen Bauchdecken der Port meist schlecht aufzufinden ist. Nach erfolgreicher Abnahme kann der Port auch gut ertastet werden.

Es wird ein wasserlösliches Kontrastmittel (Aqua dest, Solotrast) in das Band eingefüllt. Dieses Mittel wird auch sonst häufig in der Medizin angewendet und verursacht, selbst wenn es aus dem Band auslaufen sollte, kein gesundheitliches Risiko. Die Anpassungen stellen auch für empfindliche Patienten kein Problem dar.

Mit steigendem Füllungsvolumen wird der Durchmesser des Bandes verringert und somit auch die Essensmengen. Hierbei wird durch das verstellbare Magenband der obere Anteil des Magens mit einer Größe von ca. 20 ml vom übrigen Magen abgetrennt. Durch die schnelle Füllung dieses neuen Vormagens entsteht beim Patienten schnell ein Gefühl der Sättigung, das ein weiteres Essen nicht mehr notwendig macht.

Hierdurch wird der Patient "erzogen" langsam und in kleinen Mengen zu Essen. Die Nahrung gelangt zunächst in den Vormagen, dessen Wand gedehnt wird. Es stellt sich in der Folge schnell ein Sättigungsgefühl ein. Vom Vormagen gelangt die Nahrung über die verstellbare Verengung in den Restmagen.

Die Operation selbst dauert je nach Chirurg ca. 30 bis 120 Minuten und wird in Vollnarkose durchgeführt. In etwa 95 Prozent der Fälle kann sie laparoskopisch (minimal invasiv) vorgenommen werden.

In den übrigen Fällen muss während der Operation zur konventionellen Technik (Bauchschnitt) gewechselt werden, in den meisten Fällen wegen zu engen Platzverhältnissen im Bauch. Die Patienten bleiben durchschnittlich drei bis sechs Tage im Krankenhaus (je nach Befinden!).